Durchgangsarzt: Arbeitsunfall & Arztbesuch | Arbeitsrecht 2023 (2023)

Durchgangsarzt: Arbeitsunfall & Arztbesuch | Arbeitsrecht 2023 (1)

Im Rahmen der Unfallversicherung ereigneten sich 2016 rund 877.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle in Deutschland, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder gar den Tod zur Folge hatten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen um 1,3 % gestiegen.

Knapp über 14.000 schwere Arbeitsunfälle waren zu verzeichnen, bei denen es entweder zu einer Zahlung der Rente oder eines Sterbegeldes gekommen ist. Insgesamt haben sich 424 tödliche Arbeitsunfälle ereignet.

Aber wie müssen Sie vorgehen, wenn ein Arbeitsunfall geschehen ist? Welcher Arzt muss bei einem Arbeitsunfall aufgesucht werden? Was ist ein D-Arzt? Worum handelt es sich beim D-Arzt-Verfahren? Ob bei einem Arbeitsunfall immer ein Durchgangsarzt aufgesucht werden muss, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

Inhalt

Kompaktwissen: Durchgangsarzt

Kann ich nach einem Arbeitsunfall zu meinem Hausarzt gehen?

Nein, für Arbeitsunfälle ist der Durchgangsarzt (D-Arzt) zuständig und nicht der Hausarzt. Mehr zu den Aufgaben des D-Arztes lesen Sie hier.

Was ist ein Durchgangsarzt?

Durchgangsärzte sind meist Orthopäden oder Chirurgen, die sich besonders gut in der Unfallmedizin auskennen. Sie sind von den Berufsgenossenschaften als D-Arzt bestellt.

In welchen Fällen muss ich zwingend zum D-Arzt gehen?

Sobald Sie aufgrund eines Arbeitsunfalls über den Unfalltag hinaus arbeitsunfähig sind oder die Verletzung voraussichtlich einer Behandlung von mindestens einer Woche bedarf, müssen Sie sich beim Durchgangsarzt vorstellen.

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Was ist ein Durchgangsarzt?

Sind Sie auf der Arbeit schwer gestürzt, haben sich beim Arbeiten mit den Maschinen verletzt oder hatten auf dem Weg zur Dienststelle einen Verkehrsunfall, muss ein Durchgangsarzt aufgesucht werden.

Der D-Arzt ist ein Facharzt für Chirurgie mit dem Schwerpunkt Unfallchirurgie oder ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Ein Durchgangsarzt hat sich entweder in einer eigenen Praxis niedergelassen oder arbeitet in einer Klinik. Er ist insbesondere für die Durchführung der Behandlung nach Arbeitsunfällen und Wegeunfällen zuständig.

(Video) Arztbesuch in der Arbeitszeit - DAS musst du beachten!

Dabei gelten auch ein Schulunfall oder Unfälle von Helfern im Straßenverkehr als Arbeitsunfall. Sofern durch einen Arbeitsunfall mit einer Arbeitsunfähigkeit zu rechnen ist, muss die erste Anlaufstelle für den Arbeitnehmer ein Durchgangsarzt sein.

In ganz Deutschland gibt es rund 3.500 Ärzte, die als D-Arzt tätig sind. Um als Durchgangsarzt zu gelten, muss eine Zulassung zur berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung vorliegen. Dementsprechend handeln D-Ärzte im Auftrag der Berufsgenossenschaften.

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Bei einem Arbeitsunfall agiert der Arzt dementsprechend als Vertreter der gesetzlichen Unfallversicherung.

Er ist vor allem für die Koordination der Erstversorgung, die Rehabilitation und die Empfehlung von Entschädigungsleistungen für Arbeitnehmer zuständig.

Jeder Arbeitnehmer ist gesetzlich unfallversichert. Selbstständige können sich als freiwilliges Mitglied bei der Berufsgenossenschaft versichern. Auch in diesem Fall sind D-Ärzte nach einem Arbeitsunfall zuständig.

Die Versicherung ist vor allem nötig, damit die Behandlungskosten getragen werden können. Bei einem Unfall kommen die gesetzlichen Unfallversicherungen wie beispielsweise die gewerbliche oder landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft sowie die gesetzliche Unfallkasse zum Tragen.

Dadurch herrscht nur eine eingeschränkte freie Arztwahl bei einem Arbeitsunfall. Unter den registrierten D-Ärzten kann ein Durchgangsarzt allerdings frei gewählt werden. Den nächsten D-Arzt in Ihrer Nähe können Sie bei Ihrer zuständigen Berufsgenossenschaft im Internet ermitteln.

Welche Aufgaben hat ein Durchgangsarzt?

Grundsätzlich sorgen die Berufsgenossenschaften präventiv dafür, dass Arbeitsunfälle verhindert werden. Nicht immer ist dies allerdings trotz sämtlicher Sicherheitsvorschriften und Sorgfalt möglich.

Eine falsche Bewegung auf der Leiter kann beispielsweise dafür sorgen, dass Sie stürzen und sich ein Bein brechen. In diesem Fall sind Sie in Ihrer Bewegung eingeschränkt und können die üblichen körperlichen Arbeiten nicht wie gewohnt ausführen.

Daher ist ein Arztbesuch bei einem Arbeitsunfall unbedingt nötig. Kann bereits im Vorfeld abgesehen werden, dass die Arbeitsunfähigkeit mehrere Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen wird, sollte direkt ein Durchgangsarzt aufgesucht werden.

Der D-Arzt handelt im Namen der Berufsgenossenschaften. Zu einen Aufgaben gehört die Feststellung der medizinischen Diagnose und die Ermittlung des Sachverhaltes. Er stellt anhand Ihrer Verletzungen fest, ob es sich dabei tatsächlich um einen Arbeitsunfall handelte oder ob ein solcher nicht vorliegt.

Des Weiteren kümmert sich der D-Arzt um die fachärztliche Erstversorgung des Arbeitnehmers. Außerdem erstellt er einen Durchgangsarztbericht für den Unfallversicherungsträger.

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Falls nötig sorgt der D-Arzt dafür, dass andere Fachärzte hinzugezogen werden und bestimmt welcher Arzt die weitere Behandlung durchführen soll. Generell soll der Durchgangsarzt nämlich nur in rund 20 % der Fälle eine Behandlung übernehmen.

Dementsprechend werden die meisten Patienten nach der Erstversorgung durch den D-Arzt an einen Allgemeinmediziner, meistens ihren Hausarzt, überwiesen. Grundsätzlich hat der Durchgangsarzt aber die Möglichkeit, das Nachschauen selbst zu übernehmen. In diesem Fall muss der Patient zum Abschluss seiner Behandlung erneut den D-Arzt aufsuchen.

Generell darf bei einem Arbeitsunfall nur der Durchgangsarzt Heilmittel wie Massagen oder Krankengymnastik sowie Hilfsmittel (z. B. Prothesen) verordnen. Das gesamte Vorgehen wird als berufsgenossenschaftliches Verfahren oder auch als Durchgangsarztverfahren bezeichnet.

Übrigens: Der D-Arzt ist für einen Arbeitsunfall zuständig. Berufskrankheiten wie beispielsweise Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats oder das Burnout-Syndrom gehören nicht zu seinen Aufgaben. Geschieht ein privater Unfall zuhause oder in der Freizeit, so ist die Krankenversicherung oder eine private Unfallversicherung zuständig.

Wann muss kein Durchgangsarzt aufgesucht werden?

Handelt es sich um einen Arbeitsunfall oder um eine Wiedererkrankung aufgrund eines Arbeitsunfalls, muss der Arbeitnehmer sich bei einem Durchgangsarzt vorstellen. Darüber sollte der Arbeitgeber seinen Mitarbeiter in Kenntnis setzen.

Grundsätzlich ist für den D-Arzt nicht die Krankenkasse sondern die gesetzliche Unfallversicherung zuständig. Aus diesem Grund benötigt der Patient weder einen Krankenschein noch die Chipkarte der Krankenkasse.

Verordnet der Durchgangsarzt Medikamente oder Heil- und Hilfsmittel sind diese zuzahlungsfrei. Sie werden komplett von der gesetzlichen Unfallversicherung übernommen. Dies gilt übrigens nicht nur für gesetzlich Versicherte sondern auch für Privatpatienten.

(Video) Krankschreibung – gefährlicher Fehler für Arbeitnehmer!

Grundsätzlich ist der D-Arzt nicht zuständig, wenn es sich um einen kleinen Unfall handelt. Dieser liegt vor, wenn die Arbeitsunfähigkeit nicht über den Unfalltag hinaus besteht und die Behandlung nicht länger als eine Woche dauert. In diesem Fall kann ein Allgemeinmediziner die Behandlung ohne eine Überweisung an einen Durchgangsarzt durchführen. Dies geschieht ebenfalls auf Kosten der Berufsgenossenschaft.

Bei einer isolierten Augen-, Hals-, Nasen- oder Ohrenverletzung muss der Arbeitnehmer sich sofort bei einem Augen- oder HNO-Arzt vorstellen. Diese gelten in diesen Fällen automatisch als Durchgangsärzte. Gleiches gilt auch bei Zahnverletzungen und dem Besuch eines Zahnarztes.

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Handelt es sich bei dem Arbeitsunfall um eine sehr schwere Verletzung, wie beispielsweise einen offenen Schädel oder einen Gelenkbruch, muss der Durchgangsarzt ebenfalls nicht unverzüglich aufgesucht werden.

In diesem Fall ist sofort eine Unfallklinik oder ein entsprechendes Krankenhaus aufzusuchen.

Auch dort sind entsprechende Durchgangsärzte tätig. In der Regel gilt jede Unfallambulanz als Durchgangsarzt, sofern der leitende Arzt eine Zulassung als D-Arzt hat.

Eine Berufskrankheit zählt nicht als Arbeitsunfall. Ein D-Arzt muss dementsprechend nicht aufgesucht werden. Sie können in diesem Fall auch zu Ihrem Hausarzt gehen, welcher Sie zur weiteren Behandlung an einen Facharzt überweisen kann. Jeder Verdacht einer Berufskrankheit muss allerdings der Berufsgenossenschaft gemeldet werden.

Wie läuft das Durchgangsarztverfahren ab?

Seit dem 1. Januar 2013 existiert das stationäre Heilverfahren in der gesetzlichen Unfallversicherung. Dieses dreistufige Modell gliedert sich in folgende Teilbereiche:

  • Stationäres Durchgangsarztverfahren (DAV)
  • Verletzungsartenverfahren (VAV)
  • Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV)

Ein Patient, der einen Arbeitsunfall erlitten hat, braucht je nach Schwere seiner Verletzungen entsprechende unfallmedizinische Maßnahmen und eine entsprechende Akutversorgung. Dies muss entweder durch Fachärzte oder in einem Krankenhaus erfolgen. Welche Verletzungen zum VAV und welche zum SAV zählen, kann in einem Verletzungsartenverzeichnis nachgelesen werden.

Sobald ein Arbeitsunfall geschehen ist, muss der Arbeitnehmer sich bei einem Durchgangsarzt vorstellen. Dieser entscheidet dann, ob eine allgemeine Heilbehandlung beim Hausarzt oder eine besondere Heilbehandlung aufgrund der Verletzungen erforderlich ist.

Ordnet er eine allgemeine Behandlung an, überwacht der D-Arzt den Heilungsverlauf. Die abschließende Untersuchung und Kontrolle der Verletzungen übernimmt ebenfalls der Durchgangsarzt.

Welche Anforderungen werden an einen Durchgangsarzt gestellt?

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Das Durchgangsarztverfahren unterliegt hohen Anforderungen an die Ärzte. Bis Ende 2010 mussten D-Ärzte ausnahmslos Fachärzte für Chirurgie mit dem Schwerpunkt Unfallchirurgie sein.

Ab 2011 wurden die Anforderungen geändert, sodass auch Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie Durchgangsarzt werden können.

Wichtig ist in jedem Fall, dass der Arzt nach der Facharztprüfung eine weitere einjährige Tätigkeit in einer unfallchirurgischen Abteilung eines für schwere Verletzungsarten zugelassenen Krankenhauses ausübt. Dadurch ist bereits die Niederlassung als Durchgangsarzt möglich.

Möchte ein Facharzt als Durchgangsarzt agieren, muss die eigene Praxis einigen Anforderungen entsprechen. Grundsätzlich müssen Räume für invasive Eingriffe und ein Röntgenraum vorhanden sein. Auch für Liegendkranke muss die Praxis zugänglich sein.

Außerdem müssen immer zwei medizinische Assistenzkräfte anwesend sein. Die Bereitschaft in der Zeit von 8 bis 18 Uhr sollte von Montag bis Freitag gewährleistet sein. Mindestens einmal im Jahr muss der Durchgangsarzt eine Fortbildung machen und die Praxis zudem auf dem aktuellsten Stand halten. Außerdem bestehen umfangreiche Dokumentations-, Berichterstattungs- und Begutachtungspflichten.

Ärzte haben generell eine Fortbildungspflicht. Durchgangsärzte erklären sich mit ihrer Beteiligung dazu bereit, sich in einem regelmäßigen Zeitraum unfallchirurgisch fortzubilden. Innerhalb eines 5-Jahres-Zeitraums müssen entsprechende Fortbildungen absolviert werden.

Neben der Teilnahme an zwei unfallmedizinischen Tagungen gehören auch Kurse der gesetzlichen Unfallversicherung dazu:

  • Fortbildungen in den Bereichen Rehabilitationsmanagement und Rehabilitationsmedizin
  • Fortbildung im Bereich Begutachtungswesen
  • Fortbildung im Bereich Kindertraumatologie

Die Fortbildungen werden von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und von externen Anbietern durchgeführt. Damit die Qualitätsstandards einheitlich sind, wurden Curricula entwickelt und alle Kurse müssen von der DGUV anerkannt sein. Zudem muss am Ende der Veranstaltung eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt werden.

Können Sie nach einem Arbeitsunfall auch zum Hausarzt gehen?

Zu welchem Arzt Sie bei einem Unfall gehen, ist nicht vollständig Ihnen selbst überlassen. Grundsätzlich müssen Sie bei einem Arbeitsunfall nämlich einen zugelassenen Durchgangsarzt aufsuchen.

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Sollte die Unfallverletzung allerdings nicht über den Unfalltag hinaus zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, genügt auch der Besuch beim Hausarzt. Grundsätzlich kann der Durchgangsarzt Sie zur allgemeinen Behandlung allerdings an den Hausarzt verweisen.

Sonderfall: Wann muss ein H-Arzt besucht werden?

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Beim H-Arzt handelte es sich noch bis vor kurzem um einen Facharzt, der an einer besonderen Heilbehandlung beteiligt ist.

Durch die Neustrukturierung des Durchgangsarztverfahrens ist der H-Arzt aber seit dem 1. Januar 2016 entfallen.

Bisher tätige H-Ärzte konnten bis zum 31. Dezember 2015 unter bestimmten Umständen zum Durchgangsarzt wechseln.

Ein H-Arzt durfte grundsätzlich auch Patienten behandeln, die länger als eine Woche behandelt werden mussten oder länger als einen Tag arbeitsunfähig waren. Er musste seine Patienten nicht an einen D-Arzt überweisen.

Allerdings war der H-Arzt nicht an der Steuerung des Heilverfahrens beteiligt. Er nahm ausschließlichpassiv daran teil und durfte nur Patienten behandeln, die von selbst in seine Praxis kamen. Ein Hausarzt durfte seinen Patienten beispielsweise nicht an einen H-Arzt überweisen.

Die Zulassungsbedingungen waren zudem weniger streng als beim Durchgangsarztverfahren. Der H-Arzt musste ausschließlich unfallmedizinische Kenntnisse vorweisen und nicht zwangsläufig eine chirurgische Ausbildung haben. Die personellen und sachlichen Anforderungen an die Praxis waren außerdem geringer.

Arbeitsunfall: Findet der Arztbesuch während der Arbeitszeit statt?

Der Weg nach einem Arbeitsunfall zum Durchgangsarzt ist Pflicht. Aber zählt der Arztbesuch nach einem Arbeitsunfall zur Arbeitszeit? Dazu urteilte das Bundesarbeitsgericht im Jahr 1984 [Az. 5 AZR 92/82], dass eine Vergütung nur vom Arbeitnehmer verlangt werden kann, wenn der Arztbesuch notwendig war.

Aber wann genau ist der Besuch eines Arztes notwendig? Eine medizinische Notwendigkeit besteht, wenn der Arbeitnehmer seiner Arbeit aufgrund von Verletzungen oder Schmerzen nicht mehr hinreichend nachgehen kann. Der Arbeitgeber muss seinen Arbeitnehmer in einem solchen Fall bezahlt freistellen. Dies geschieht dementsprechend in der Arbeitszeit.

Worum handelt es sich beim Arbeits-, Schul- und Wegeunfall?

Innerhalb von drei Tagen muss der Arbeitsunfall vom Arbeitgeber bei der Berufsgenossenschaft gemeldet werden, sofern der Mitarbeiter länger als drei Tage arbeitsunfähig ist. Bei einer kürzeren Arbeitsunfähigkeit muss der Unfall nicht gemeldet werden.

Handelt es sich sogar um einen schwerwiegenden Unfall mit Toten oder mehr als zwei Verletzten, muss der Unfall umgehend an die zuständige Bezirksverwaltung weitergeleitet werden.

Nach dem Unfall muss der Arbeitgeber als erstes zum Durchgangsarzt. Dort wird ein Unfallbericht erstellt, welcher Informationen zum Unfallhergang und zum Opfer beinhaltet. Aber wann liegt ein Arbeitsunfall überhaupt vor?

Grundsätzlich handelt es sich um einen Arbeitsunfall, wenn eine versicherte Person bei einer versicherten Tätigkeit einen Unfall mit einem Gesundheitsschaden erleidet oder getötet wird. Versicherte Personen sind dabei alle Arbeitnehmer, bestimmte Gruppen von Selbstständigen, Kindergartenkinder, Schüler und Studenten sowie Teilnehmer an Rehabilitationsmaßnahmen etc.

Durchgangsarzt: Arbeitsunfall & Arztbesuch | Arbeitsrecht 2023 (7)

Daher muss auch bei einem Schulunfall ein Durchgangsarzt aufgesucht werden. Aber wann müssen Schüler zum D-Arzt? Für Schüler gilt das gleiche wie für Arbeitnehmer: Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Tage an oder kann nicht innerhalb einer Woche behandelt werden, ist der D-Arzt aufzusuchen.

Zu einer versicherten Tätigkeit zählt allerdings nicht nur die Arbeitszeit oder die Unterrichtszeit an sich, sondern auch der Weg zur und vom Ort der Tätigkeit muss dabei berücksichtigt werden. Geschieht ein Unfall auf dem Arbeitsweg, handelt es sich dabei um einen Wegeunfall. Der D-Arzt muss auch hierbei aufgesucht werden.

Damit bei einem Wegeunfall der Durchgangsarzt für die Erstversorgung zuständig ist, muss der Unfall auf dem direkten und unmittelbaren Weg nach und von der Arbeitsstätte oder Schule geschehen sein.

Der Arzt, der für den Unfall zuständig ist, muss begutachten, ob es sich tatsächlich um einen Wegeunfall gehandelt hat. Dazu ist eine sorgfältige Befragung des Verletzten sowie eine umfangreiche Dokumentation und Berichterstattung nötig. Diese muss umgehend an den zuständigen Unfallversicherungsträger übersandt werden.

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FAQs

Durchgangsarzt: Arbeitsunfall & Arztbesuch | Arbeitsrecht 2023? ›

Grundsätzlich müssen Sie bei einem Arbeitsunfall nämlich einen zugelassenen Durchgangsarzt aufsuchen. Sollte die Unfallverletzung allerdings nicht über den Unfalltag hinaus zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, genügt auch der Besuch beim Hausarzt.

Wie lange muss ich zum Durchgangsarzt? ›

Wer nach einem Unfall am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin länger als eine Woche behandelt wird oder arbeitsunfähig ist, muss in Deutschland einen Durchgangsarzt (D-Arzt) aufsuchen, um die Kosten für eine Behandlung über die gesetzliche Unfallversicherung abrechnen zu können.

Kann man nach dem Durchgangsarzt zum Hausarzt? ›

Nach Arbeitsunfall Durchgangsarzt aufsuchen

Bei leichten Verletzungen werden Unfallverletzte vom Durchgangsarzt zur weiteren Behandlung an den Hausarzt überwiesen. In diesen Fällen überwacht der Durchgangsarzt das Heilverfahren z.B. durch Wiedervorstellungstermine (Nachschau).

Wie lange darf ein Durchgangsarzt Krankschreiben? ›

Grundsätzlich gibt es keine Höchstgrenze für die Dauer der Krankschreibung. Die Dauer der Krankschreibung wird durch den Hausarzt festgelegt. Diese stellt eine Prognose des Arztes über die Dauer der Genesung dar. Für die Prognose bestimmt der Arzt den Zustand des Patienten.

Kann man bei einem Arbeitsunfall den Durchgangsarzt wechseln? ›

Im Gegensatz zur normalen medizinischen Versorgung besteht nach einem Arbeitsunfall mit der Pflicht zur Behandlung bei einem Durchgangsarzt auch eine eingeschränkte Arztwahl. Wer vom Durchgangsarzt zu einem Facharzt wechseln will, kann das nur per Überweisung an den weiterbehandelnden Kollegen.

Kann man einmalig zu einem anderen Arzt gehen? ›

In Deutschland hat jeder das Recht der freien Arztwahl“, sagt Roland Stahl, Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Das heißt, dass jeder den Arzt wechseln darf, unabhängig davon, ob er gesetzlich oder privat versichert ist. “ Eine Begründung dafür muss man nicht nennen.

Was tun bei Spätfolgen nach Arbeitsunfall? ›

Folgeschäden nach Arbeitsunfall

Erleidet ein Versicherter einen Arbeitsunfall mit daraus resultierenden Unfallfolgen / Folgeschäden, besteht die Möglichkeit, Leistungen bei der gesetzlichen Unfallversicherung zu beantragen.

Wie schnell muss ein Arbeitsunfall gemeldet werden? ›

Unabhängig davon muss jeder Arbeitsunfall, bei dem eine unfallversicherte Person getötet oder so verletzt wurde, dass sie/er mehr als drei Tage völlig oder teilweise arbeitsunfähig geworden ist, innerhalb von fünf Tagen dem zuständigen Träger der Unfallversicherung gemeldet werden.

Wie lange zahlt die BG bei einem Arbeitsunfall? ›

Die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung zahlt die BG komplett. Das Verletztengeld endet mit dem letzten Tag der Arbeitsunfähigkeit, spätestens jedoch mit dem 546. Tag (= längstens 78 Wochen).

Kann ein Arzt 5 Wochen am Stück Krankschreiben? ›

Grundsätzlich liegt es im Ermessen Ihres Arztes, wie lange er Sie krankschreibt. Gemäß der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) soll ein Zeitraum von zwei Wochen (bzw. einem Monat in Ausnahmefällen) bei einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung jedoch nicht überschritten werden.

Wer schreibt mich nach einem Arbeitsunfall weiter krank? ›

Die Meldung durch den Arbeitgeber

Reicht der Arbeitnehmer eine Krankmeldung von mehr als 3 Tagen aufgrund eines Arbeitsunfalls ein, muss der Arbeitgeber der Berufsgenossenschaft (BG) Meldung erstatten. Selbst wenn die Folgen als gering eingeschätzt werden, ist dieser Vorgang sehr wichtig.

Was passiert wenn ich trotz Arbeitsunfall arbeiten gehen? ›

Bin ich versichert, wenn ich trotz Krankschreibung zur Arbeit gehe? Grundsätzlich können Sie trotz einer bestehenden Arbeitsunfähigkeit vorzeitig die Arbeit wieder aufnehmen. Sie gelten dann als nicht mehr arbeitsunfähig, und es besteht Schutz über die gesetzliche Unfallversicherung.

Was passiert wenn ich einen Arbeitsunfall nicht meldet? ›

Eine nachträgliche Meldung nach der gesetzlichen Meldefrist ist theoretisch zwar möglich, allerdings bringt sie häufig auch Schwierigkeiten mit sich. Wenn der Arbeitsunfall weder gemeldet, noch ein Durchgangsarzt aufgesucht wurde, ist es immerhin schwer zu beweisen, dass sich der Unfall während der Arbeit ereignet hat.

Ist der Weg von der Arbeit nach Hause ein Arbeitsunfall? ›

Mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto: Wer sich auf den Weg zur Arbeit begibt oder auf dem Heimweg ist, ist bei einem Unfall über die Berufsgenossenschaft versichert. Passiert auf dem Weg zur Arbeit bzw. auf dem Heimweg ein Unfall, spricht man von Wegeunfall.

Für wen ist der Durchgangsarztbericht? ›

Beschäftigte haben nach einem Arbeitsunfall die Pflicht, einen Durchgangsarzt zu suchen und sich dort vorzustellen. Er übernimmt die Erstversorgung, entscheidet über die weitere Behandlung, überweist sie gegebenenfalls zum Facharzt und dokumentiert alles im Durchgangsarztbericht an den Versicherungsträger.

Kann ein Arzt sehen bei welchem Arzt man vorher war? ›

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Kann man 2 Ärzte haben? ›

Da gesetzlich Versicherte ihren Arzt oder ihre Ärztin frei wählen können, ist es unproblematisch, bei Behandlungen einen weiteren Mediziner oder eine weitere Medizinerin zu Rate zu ziehen.

Was sage ich beim Arzt wenn ich nicht mehr kann? ›

Die erste Anlaufstelle ist normalerweise der*die Hausarzt*ärztin. Du kannst aber auch andere Mediziner*innen ansprechen, zu denen du Vertrauen hast, etwa eine*n Gynäkolog*in. Bereite den Termin vor, indem du deine Beschwerden und eventuelle Vorerkrankungen notierst.

Wer zahlt Spätfolgen eines Unfalls? ›

Die Behandlungskosten für die Spätfolgen / den Rückfall sowie die Taggelder muss derjenige Versicherer übernehmen, bei dem der Arbeitnehmer zur Zeit des Unfalls unfallversichert war.

Welche Vorteile hat man bei einem Arbeitsunfall? ›

Wenn Versicherte einen Arbeitsunfall erleiden, haben sie Anspruch auf umfassende Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung wie z.B. ärztliche Behandlung, Verletztengeld während der Arbeitsunfähigkeit, Umschulung oder behindertengerechte Umgestaltung des Arbeitsplatzes, Unfallrente bei dauerhaften ...

Was sind Spätfolgen Unfall? ›

Bei Spätfolgen kann der Geschädigte auch noch Jahre nach einem Unfall Schadenersatz zugesprochen bekommen. Verkehrsunfälle sind immer schlimm. Im schlimmsten Fall bleiben Langzeitschäden. Laut des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main, können Unfallopfer auch noch Jahre danach Schadensbegleichung bekommen.

Wie lange kann ich einen Arbeitsunfall geltend machen? ›

Möchten sie einen Arbeitsunfall melden, ist eine Frist von drei Kalendertagen maßgeblich. Der Tag, an dem es zum Unfall kam, wird allerdings nicht mitgezählt. Handelt es sich um schwerwiegende oder sogar tödliche Folgen, müssen Arbeitgeber die Unfallanzeige bei der BG umgehend vornehmen.

Wie lange rückwirkend Unfall melden? ›

15 Monate. So lange haben Unfallopfer normalerweise Zeit, um ihrer privaten Unfallversicherung den Schaden zu melden und alle Unterlagen einzureichen. Wer die Frist versäumt, geht leer aus. Allerdings müssen Versicherer ihre Kunden auf diese strenge Regel hinweisen.

Wie viel Schmerzensgeld bekommt man bei Arbeitsunfall? ›

In der Regel besteht bei einem Arbeitsunfall kein Anspruch auf Schmerzensgeld. Laut geltender Rechtsprechung muss dem Arbeitgeber dafür Vorsatz nachgewiesen werden können, üblicherweise wünscht sich jedoch kein Unternehmer einen Arbeitsunfall.

Wer zahlt den Durchgangsarzt? ›

Kurz & knapp: Durchgangsarzt (D-Arzt)

Da die Behandlungskosten nach einem Unfall auf der Arbeit nicht von der Krankenkasse, sondern der gesetzlichen Unfallversicherung getragen werden, muss in diesem Fall ein Durchgangsarzt aufgesucht werden.

Was bedeutet dem Durchgangsarzt zugewiesen? ›

Wenn ein Verletzter zuerst seinen Hausarzt aufsucht, dann muss dieser den Patienten an einen D-Arzt überweisen. Da bei einem Arbeitsunfall nicht die Krankenkasse, sondern die gesetzliche Unfallversicherung Kostenträger ist, ist für den Besuch beim D-Arzt kein Krankenschein bzw. keine Chipkarte erforderlich.

Ist eine Muskelzerrung ein Arbeitsunfall? ›

Der Unfall muss nicht unbedingt schwerwiegend sein, aber er muss die Arbeit des Arbeitnehmers eindeutig beeinträchtigen. Ein leichter Arbeitsunfall kann beispielsweise eine Zerrung, eine Prellung oder ein Schnitt sein, der bei der Arbeit entsteht.

Wie viel kostet ein Arbeitsunfall pro Tag? ›

Viele Unternehmer kalkulieren pauschal mit 500 Euro pro Tag, die ein Arbeitsunfall verursacht. Damit setzt man die Kosten auf keinen Fall zu niedrig an. Die Handwerkskammern kommen zum dem Ergebnis, dass kleine Unternehmen mindestens 200 Euro pro Tag und größere Betriebe eher 400 Euro pro Unfalltag kalkulieren sollten.

Wann zahlt die BG nicht? ›

In einer Sache sind sich alle einig: Bei einem Unfall in der Freizeit zahlt die Berufsgenossenschaft keinen Cent. Doch auch bei Unfällen während der Arbeitszeit gibt es wenig bekannte Stolperfallen.

Was ist höher Krankengeld oder Verletztengeld? ›

Die Berechnung von Verletztengeld unterscheidet sich vom Krankengeld. Es beträgt 80 Prozent des regelhaften Arbeitsentgelts und ist damit 10 Prozent höher als das Krankengeld.

Wie weit darf man wegfahren wenn man krankgeschrieben ist? ›

Dabei gibt es eine einfache Regel, die im Einzelfall auch die richtige Richtung vorgibt: Ein erkrankter Arbeitnehmer muss sich so verhalten, dass er möglichst bald wieder gesund wird. Grundsätzlich ist deshalb alles erlaubt, was die Genesung nicht verzögert oder gefährdet.

Wie lange muss man zwischen 2 verschiedenen krankschreibungen arbeiten gehen damit wieder von vorne gezählt wird? ›

Dies setzt voraus, dass er vor der erneuten Arbeitsunfähigkeit mindestens sechs Monate nicht wegen derselben Krankheit arbeitsunfähig war. Zwischenzeitliche Zeiten von Arbeitsunfähigkeit wegen anderer Krankheiten sind ohne Bedeutung und verändern die Sechs-Monats-Frist nicht.

Wann ist man zu oft krank? ›

Wie oft darf ich krank sein, ohne dass mein Arbeitsplatz gefährdet ist? Hier gilt, dass der Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr hinnehmen muss. Ist der Beschäftigte mehr als 30 Tage (also 6 Wochen) im Jahr krank, so gilt dies grundsätzlich als unzumutbar.

Wie schnell muss man zum Durchgangsarzt? ›

In welchen Fällen muss ich zwingend zum D-Arzt gehen? Sobald Sie aufgrund eines Arbeitsunfalls über den Unfalltag hinaus arbeitsunfähig sind oder die Verletzung voraussichtlich einer Behandlung von mindestens einer Woche bedarf, müssen Sie sich beim Durchgangsarzt vorstellen.

Welche Ansprüche hat man nach einem Arbeitsunfall? ›

Wer nach einem Arbeitsunfall arbeitsunfähig ist, dem steht zunächst der gesetzliche Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zu. Springt die Berufsgenossenschaft ein, zahlt sie ein Verletztengeld in Höhe von 80 Prozent des normalen Bruttoverdiensts.

Was für Rechte habe ich bei einem Arbeitsunfall? ›

„Das Leistungsangebot reicht von Heilbehandlung, Reha, Physio und Versorgung mit Hilfsmitteln bis zum Verletztengeld oder einer Unfallrente. “ In besonderen Härtefällen übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung sogar eine Spezialausrüstung des Arbeitsplatzes oder bezuschusst den Umbau der Wohnung des Arbeitnehmers.

Ist jede Verletzung auf der Arbeit ein Arbeitsunfall? ›

Als Arbeitsunfall bezeichnet man Unfälle und Verletzungen, die sich am Arbeitsplatz ereignen. Unter diese Definition fällt außerdem der Wegeunfall, also beispielsweise ein Autounfall auf dem Weg zur Tätigkeitsstätte. Entgegen der landläufigen Meinung zählen nicht nur schwerwiegende Verletzungen als Arbeitsunfall.

Wie wird ein Arbeitsunfall anerkannt? ›

Arbeitgeber sind zur Meldung des Unfalls verpflichtet. Arbeitnehmer können einen Unfall jedoch auch selbst bei der DGUV melden. Formulare dafür sind beim Durchgangsarzt erhältlich. Erkennt die Unfallversicherung den Arbeitsunfall nicht an, werden darüber sowohl Arbeitnehmer als auch der Durchgangsarzt informiert.

Kann ich während meiner Krankschreibung in den Urlaub fahren? ›

Urlaub steht Genesung nicht im Weg

Grundsätzlich gilt: Sie dürfen trotz Arbeitsunfähigkeit in den Urlaub fahren, wenn dieser Ihrer Genesung nicht im Wege steht, sondern der Erholung dient. Bei einer Kur oder einer Wellness-Reise könnte die Erholung schließlich sogar besser gelingen als Zuhause.

Was muss sofort nach einem Arbeitsunfall getan werden? ›

Wie muss man sich bei einem Arbeitsunfall verhalten?
  • Rettungsdienst alarmieren. Sofern der Unfall am Arbeitsplatz (und nicht als Wegeunfall) passiert ist, sollten andere Mitarbeitende sofort erste Hilfe leisten und je nach Schwere des Unfalls den Rettungsdienst verständigen.
  • Dokumentation im Verbandbuch. ...
  • Durchgangsarzt.

Wie viel Zeit habe ich einen Unfall zu melden? ›

Ein Unfallereignis ist binnen einer Woche bei der Versicherung schriftlich zu melden. So stellt der Anbieter sicher, den Unfallhergang vollständig rekonstruieren und untersuchen zu können. Im Todesfall ist die Meldefrist bei den meisten Versicherern mit drei Tagen festgelegt.

Bis wann gilt ein Wegeunfall? ›

Wegeunfälle sind Unfälle auf dem direkten Weg zur Arbeit oder zurück. Grundsätzlich beginnt der Versicherungsschutz mit dem Verlassen des Wohnhauses und endet mit dem Erreichen der Arbeitsstätte.

Ist ein Unfall auf der Toilette ein Arbeitsunfall? ›

Ist das Ausrutschen auf der betrieblichen Toilette ein Arbeitsunfall? Das Aufsuchen einer Sanitäranlage während der Arbeitszeit gehört zum Alltag. Geschieht dabei ein Unfall, kann der von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt sein.

Welche Wege sind nicht versichert? ›

Unversichert sind dagegen rein private Tätigkeiten und Wege im Homeoffice, die zwar während der Arbeitszeit erfolgen, mit der Arbeit aber in keinem Zusammenhang stehen, wie z.B. die Annahme eines privaten Paketes. Auch die Nahrungsaufnahme an sich oder ein Unfall auf der Toilette sind nicht versichert.

Kann man bei einem BG Fall den Arzt wechseln? ›

Im Gegensatz zur normalen medizinischen Versorgung besteht nach einem Arbeitsunfall mit der Pflicht zur Behandlung bei einem Durchgangsarzt auch eine eingeschränkte Arztwahl. Wer vom Durchgangsarzt zu einem Facharzt wechseln will, kann das nur per Überweisung an den weiterbehandelnden Kollegen.

Wie lange AU nach Arbeitsunfall? ›

Wer zahlt bei einem Arbeitsunfall? Nach einem Unfall im Betrieb zahlt der Arbeitgeber 6 Wochen lang Krankengeld in Form der Lohnfortzahlung. Voraussetzung ist eine bestehende Beschäftigung im Unternehmen (mind. 4 Wochen) als auch die Vorlage einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Was passiert wenn man einen Arbeitsunfall hatte? ›

Liegt ein Arbeitsunfall vor, müssen Arbeitgeber gemäß § 193 SGB VII dem Unfallversicherungsträger diesen Vorfall sofort anzeigen. Dies gilt dann, wenn der versicherte Arbeitnehmer so verletzt ist, dass er mehr als drei Tage arbeitsunfähig ist. Für die Meldung hat der Arbeitgeber drei Tage Zeit.

Wie viel Geld bei Arbeitsunfall nach 6 Wochen? ›

Dann springt ab der siebten Woche die Krankenkasse ein und zahlt Krankengeld. Wie auch beim Verletztengeld, welches durch die BG gezahlt wird, entsprechen die Ersatzzahlungen der Krankenkasse nicht mehr dem vollen Gehalt bzw. Lohn. Etwa 70 bis 80 Prozent des Durchschnittsgehalts sind hier üblich.

Wer entscheidet ob es ein Arbeitsunfall ist? ›

Wer ist zuständig? Ob ein Unfall als Arbeitsunfall anerkannt werden kann, entscheiden die gesetzlichen Unfallversicherungsträger. Die Zuständigkeit richtet sich nach der Branche, in der Sie tätig sind oder waren.

Ist ein Bänderriss Ein Arbeitsunfall? ›

Arbeitsunfall immer melden

Aber manchmal hat ein solcher Unfall gravierende Folgen. Ein Bruch, ein Bänderriss oder eine Gehirnerschütterung setzt Sie für Tage oder gar Wochen schachmatt. Sie können nicht arbeiten und müssen dringend behandelt werden.

Ist ein Sturz ein Arbeitsunfall? ›

Ein Sturz aus innerer Ursache, z. B. wegen eines Herzinfarkts oder eines epileptischen Anfalls von der Leiter mit dadurch bedingten schweren Verletzungen gilt jedoch als Arbeitsunfall.

Wie viel Prozent zahlt die Krankenkasse bei Arbeitsunfall? ›

Bei einem Arbeitsunfall erhältst du Verletztengeld von der gesetzlichen Unfallversicherung, bei einer Krankheit wird von der Krankenkasse Krankengeld ausgezahlt. Diese Geldleistung beläuft sich bei Verletztengeld auf circa 80 Prozent, sowie bei Krankengeld auf circa 70 Prozent deines Bruttomonatsverdienstes.

Wer bekommt 90% Krankengeld? ›

Krankengeld zahlt Deine gesetzliche Krankenkasse, wenn Du wegen derselben Krankheit länger als sechs Wochen krankgeschrieben bist. Davor bekommst Du eine Lohnfortzahlung von Deinem Arbeitgeber. Du erhältst maximal 90 Prozent Deines Nettogehaltes als Krankengeld – als Arbeitnehmer höchstens 72 Wochen lang.

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5. Die unglaubliche Wahrheit: Das musst Du wissen, wenn Du zum Arzt gehst - Ein Arzt packt aus!
(Welt im Wandel.TV)
6. Online-Seminar: Arbeitsrecht in der Arztpraxis vom 26.04.2023
(Ecovis)
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Author: Madonna Wisozk

Last Updated: 30/05/2023

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Introduction: My name is Madonna Wisozk, I am a attractive, healthy, thoughtful, faithful, open, vivacious, zany person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.